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Von der Dynamik des Umgangs mit der staatlichen Drangsal im Namen der Gesundheit

von Josef Pleschiutschnig

Unsere Reaktionen auf die gegenwärtigen staatlichen Zwangsmaßnahmen fallen recht unterschiedlich aus. Grob lassen sich drei Gruppen unterscheiden: Die erste stimmt explizit zu, die zweite nimmt hin, arrangiert sich und die dritte leistet Widerstand. Die Anteile dieser Gruppen an der Bevölkerung liegen weit auseinander: momentan schätze ich sie zu 15 /75 /10. Diese Aufteilung erklärt, warum bei all dem Chaos, technischen Pannen und Unvermögen im aktuellen staatlichen "COVID-Management" diese Regierung noch immer im Amt ist.

Gruppendynamisch stellen die Widerständler eine Herausforderung, nicht selten auch Provokation für Angehörige der beiden anderen Gruppen dar. Das Spektrum der Antworten von diesen ist breit: Einstellen/Einfrieren der Kontakte, Zurechtweisungen und verbale Attacken, oft weit unter der Gürtellinie, üble Nachrede und Denunziation bei den Behörden. Gemeinsam ist diesen Reaktionen, dass sie antikooperativ sind, der sozialen Spaltung und Atomisierung Vorschub leisten. Was Machtträgern und den Promotoren der Kampagne sehr entgegenkommt.

Da sich diese drei Gruppen in der Regel im Bekannten- und Freundeskreis eines jeden von uns finden, erfahren die Widerständler, als die Außenseiter in dem Szenario, zumindest die erste der genannten Reaktionen in ihrem sozialen Umfeld, also Einstellen/Einfrieren der Kontakte. Wobei man aktuell noch nicht sagen kann, ob nur vorübergehend oder ob für immer. Jedenfalls erleiden sie im Moment einen Verlust. Die Freiheit hat ihren Preis, das ist offensichtlich, und nur sehr wenige bringen den Mut auf, den schwereren Weg zu gehen und sind bereit, den Preis zu zahlen.

Offen bleibt, wie man damit umgeht, dass solche ungewollten Trennungen, gar Abschiede passieren. Andererseits haben Widerständler Begegnungen mit Unbekannten oder nur oberflächlich Bekannten, bei denen sich diese auch als solche zu erkennen geben, was eine Bereicherung für beide Seiten darstellt.

Jedenfalls gilt das Diktum von Matthias Burchardt: "Geschichte ist prinzipiell offen und unsere Freiheit bleibt unberechenbar. Holen wir uns gemeinsam zurück, was uns geraubt wurde, lassen wir hinter uns, was uns gefesselt hat!" 

Josef Pleschiutschnig,

promovierter Physiker im Ruhestand, lebt in Kärnten.

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